Erscheint ein ungewünschtes Verhalten als zwanghaft oder nicht kontrollierbar, ist dies im alltäglichen Sprachgebrauch mit dem Begriff Sucht verbunden. Dabei entsteht Sucht nicht von einem Tag auf den anderen und hat immer mehrere Ursachen.
Oft können die Betroffenen in problematischen Lebenssituationen auf keine Bewältigungsstrategien mehr zurückgreifen.
Bei Süchten denken viele vor allem an den Missbrauch von Genuss- und Rauschmitteln, insbesondere an den Nikotin- und Alkoholmissbrauch. Zur Sucht können jedoch auch natürliche und angenehme Handlungen wie das Essen werden. Zudem kann eine Abhängigkeit in Zusammenhang mit Suchtstoffen (beispielsweise legale und illegale Drogen) oder stoffungebundenen Aktivitäten wie Computerspielen, Internetsurfen, Essen und Arbeiten entstehen.
Für Kinder und Jugendliche (und auch für deren Angehörige), die von einem Alkohol- oder Drogenmissbrauch, einer Essstörung oder einer Medienabhängigkeit betroffen sind, gibt es vielfältige Informationsmöglichkeiten im Netz sowie verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Unterstützung und Hilfe erhalten Schülerinnen und Schüler von ihrer Beratungslehrkraft, Schulpsychologin oder ihrem Schulpsychologen. Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Webseite der Schule sowie auf dem Aushang am Beratungszimmer.
Darüber hinaus können sich Schülerinnen und Schüler und Erziehungsberechtige bei Suchtproblemen an folgende Stellen wenden:
Staatliche Schulberatungsstellen in Bayern
- Fachambulanzen für Suchtprobleme (beispielsweise von den Caritasverbänden)
- Erziehungsberatungsstellen (da in Zusammenhang mit der Suchtproblematik eines Familienmitglieds oft innerfamiliäre Schwierigkeiten einhergehen können)
- Suchtberatung an den Landratsämtern
Je nach Art der Suchterkrankung (beispielsweise Essstörung, Drogensucht, Mediensucht) gibt es spezialisierte Fachberatungsstellen, Fachkliniken und Hilfsportale.
Suchtprävention spielt auch bei der schulischen Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle. Neben der Aufklärung über Süchte und Suchtmittel stehen dabei vor allem Persönlichkeitsbildung und Erziehung zu einer positiven, selbstbewussten, selbstständigen und resilienten Lebensführung im Vordergrund.
Für den Schulunterricht gibt es altersspezifisch ein breites Angebot an Medien und Materialien.
Regionale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Präventionsbereich können hier auch die Suchtbeauftragten der Landratsämter sein. Sehr viele hilfreiche Materialien für Lehrkräfte bieten u. a. an:
- SuchtpräventionLehrerinnen und Lehrer finden auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus einen Überblick an Präventionsangebote, hilfreiche Materialien und Ansprechpersonen.
- Suchtberatung für LehrkräfteWenn Lehrkräfte selbst von einer Sucht betroffen ist, unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus mit einer kollegialen Suchtberatung.
Stand: 19. November 2024