Ein Mädchen kauert traurig auf ihrem Bett, den Kopf auf die Hände gestützt
Depressionen treten nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen auf ©fizkes – stock.adobe.com

Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit, im Kindesalter an einer Depression zu erkranken, bei ca. 2 %. Bei Jugendlichen werden Häufigkeiten zwischen 5 und 10 % genannt. Mädchen sind im Jugendalter ca. zwei- bis dreimal häufiger als Jungen betroffen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert eine Depression als „(…) weit verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann.“


Jede und jeder von uns kann aktiv depressive Menschen unterstützen! Die Themenseite „Aktiv gegen Depressionen“ ist eine erste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. In Infotexten, einem Erklärvideo und Motiven, die auf Social Media geteilt werden können, erhalten Schülerinnen und Schüler dort Informationen zum Thema Depression. Außerdem werden Kontakte zu Ansprechpersonen vor Ort vermittelt und Materialien für Lehrkräfte bereitgestellt.

Erscheinungsformen

So können sich Depressionen bei Kindern und Jugendlichen in der Schule äußern:

  • psychosomatische Symptome wie häufige Kopf- oder Bauchschmerzen
  • Reizbarkeit und Aggressivität
  • Leistungsabfall
  • soziale Zurückgezogenheit

Der Schweregrad einer Depression kann unterschiedlich ausgeprägt sein: von leicht über mittelgradig bis hin zu schwer. Auch beim Verlauf gibt es Unterschiede: einmalige, wiederkehrende oder chronische Depressionen.

Unbehandelte (schwere) Depressionen können mit Suizidabsichten einhergehen, sie können langfristig auch zu weiteren Problemen wie Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch führen. Häufig treten Depressionen zusammen mit anderen psychischen Erkrankungen auf – insbesondere Angststörungen.

Betroffene leiden sehr unter ihrer Erkrankung und deren Folgen. Daher ist es wichtig, Depressionen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln!

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus fördert mit einem 10-Punkte-Programm die Aufklärung über Depressionen und Angststörungen an Schulen. Ziel ist es, Depressionen und Angststörungen bei Schülerinnen und Schülern schneller zu erkennen, damit sie die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.


Ansprechpersonen

Für Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte stehen insbesondere die Schulpsychologin bzw. der Schulpsychologe an der Schule vor Ort als erste Anlaufstelle zur Verfügung. Kontaktdaten sind auf der Homepage der Schule oder dem Aushang am Beratungszimmer zu finden.

Darüber hinaus stehen als Ansprechpersonen für Hilfesuchende auch die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an den Staatlichen Schulberatungsstellen zur Verfügung.

Auch wenn Schulpsychologinnen und Schulpsychologen eine Depression nicht behandeln, so können sie in einer Vorabdiagnostik eine Einschätzung abgeben, ob eine depressive Erkrankung bei der Schülerin bzw. dem Schüler vorliegen könnte. Ziel ist es anschließend, Betroffene an geeignete Stellen weiterzuvermitteln. Je nach Schweregrad kommen (aufsteigend) in Frage:

An vielen Schulen in Bayern gibt es inzwischen auch Unterstützungsangebote in Form der Jugendsozialarbeit an Schulen. Mit dem Schwerpunkt der Einzelfallhilfe für Schülerinnen und Schüler in sozialen Problemlagen stellt die Jugendsozialarbeit an Schulen als Teil der Jugendhilfe eine wichtige Unterstützung im Auftrag der Jugendämter dar.

Eine Zusammenstellung von externen örtlichen, regionalen und überregionalen Hilfsangeboten für Schülerinnen, Schüler und Eltern ist auf allen Schulwebseiten in Bayern zu finden.


Weitere Informationen

Stand: 19. November 2024

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